Wechselbad der Gefühle

Wir wissen nicht, wer die Floskel aus der Überschrift erfunden hat. Sicher ist aber, dass das erste Heimspiel der Bezirksligasaison 2022/23 genau ein solches Wechselbad der Gefühle war. 8 Tore, viele Gelbe Karten und diverse strittige Schiedsrichterentscheidungen, dieses Spiel hatte es in sich. Die 150 Zuschauer im August-Wenzel-Stadion kamen auf ihre Kosten.

Doch von vorne: Nach dem Last-Minute-Sieg in Grone wollten die Einbecker auch im ersten Heimspiel offensiv agieren und das Heft des Handels in die Hand nehmen. Nach einer Anfangsphase mit viel Hin-und-Her und einem Einbecker Treffer, der wegen eines Foulspiels zurückgepfiffen wurde, war es in der 14. Minute Tim Valenta, der nach einer Hereingabe von SVG-Kapitän Johannes Schier goldrichtig stand und per Aufsetzer-Kopfball zur 1:0-Führung einnetzen konnte. Leider musste Tim 10 Minuten später verletztungsbedingt ausgewechselt werden. Komm schnell wieder zurück! Die SVG ließ sich von diesem Wechsel jedoch nicht verunsichern und spielte weiter offensiv. Ole Stichnoth bediente in der 28. Minute Niklas Schwab mustergültig am Strafraum. Nach perfekter Ballmitnahme konnte dieser den Gästekeeper mit einem Schlenzer überwinden - 2:0 für die SVG! Nach einer weiteren SVG-Chance tauchten dann die Gäste im SVG-Strafraum auf. Stefan Salim versuchte mit einer Grätsche den Ball zu klären, traf dabei jedoch auch den SG-Angreifer und ein Strafstoß war die Folge. Diesen konnte SVG-Keeper Gerrit Hennecke zwar noch berühren, aber letztendlich war er zu platziert. 2:1. Kurz vor der Pause bekam die SG dann eine weitere Standard-Möglichkeit. Ein Freistoß aus 20 Metern wurde von der Einbecker Mauer abgefälscht und fiel zum Ausgleich in die Maschen. Mit dem Zwischenstand von 2:2 ging es in die Pause. Nach der guten ersten halben Stunde der Einbecker kein zufriedenstellender Halbzeitstand.

Nach dem Seitenwechsel gehörten die ersten Chancen den Gästen, aber diese waren allesamt zu ungefährlich. In der 55. Minute war der Ball erneut im Tor der Gäste, aber auch hier wurde vom Schiedsrichtergespann das Tor nicht gegeben, Abseits war die Entscheidung. In der 61. Minute dann die Führung für die Gäste. Aus knapp 30 Metern versuchte es Mark Glatter, der den Ball über SVG-Keeper Hennecke hinweg zur Führung in die Maschen drosch. Das Spiel wurde nun härter, zahlreiche Zweikämpfe prägten das Bild. Einbeck steckte nicht auf und spielte weiter offensiv. Und es kam zum Ausgleich: In der 67. Minute wurde Noah Reinert der Ball an der Strafraumgrenze zugespielt. Er macht den Ball perfekt fest und traf mit einem Lupfer zum Ausgleich. Einbeck wollte nun mehr und spielte weiter munter nach vorne. Der eingewechselte David Bönig sicherte den Ball nach einem Abpraller auf der linken Seite. Mit perfekter Übersicht sah er Dustin Hoffmann im Strafraum frei, Querpass, Tor - 4:3 für die SVG! Und die Schlussphase wurde noch wilder. Viele Zweikämpfe, viele Gelbe Karten, Kontermöglichkeiten auf beiden Seiten. In der 86. Minute bekam Werratal noch einen Eckball zugesprochen. Die Hereingabe wurde länger und länger und landete auf dem Kopf von Kai Armbrust. Sein gezielter Kopfball war unhaltbar - 4:4. Trotzdem war dieses Spiel völlig offen. Einbeck versuchte es weiter. In der 93. Minute nochmal Aufregung im Strafraum der Gäste. Nach einigem Gewusel war der Ball im Netz zum vermeintlichen Siegtreffer der SVG. Doch der Schiedsrichter entschied, dass der Ball vorher in den Händen des SG-Keepers war - kein Tor. Eine äußerst strittige Entscheidung, die die Gemüter nochmal hochkochen ließ. Danach war dann Schluss. 

Was mit diesem 4:4-Unentschieden anzufangen ist, wird wohl die Saison zeigen. Für unsere Blau-Gelben gibt es bereits am Sonntag im nächsten Heimspiel die nächste Chance auf drei Punkte. Zu Gast ist die SG Lenglern. Vorbeikommen lohnt sich, das hat das heutige Spiel gezeigt!